Ready to take off?
- janapfeifle
- 5. Aug. 2016
- 3 Min. Lesezeit

Nun bin ich schon seit fast einer Woche in Costa Rica. Aber lasst mich vorne anfangen. Nach den Vorbereitungsseminar war ich überzeugter und begeisterter denn je dass es jetzt endlich los geht und dass es exakt das ist, was ich und auch Gott will. Als ich dann am Samstag in der Kirche war, wurde dieses Gefühl noch gestärkt. Wir haben das Lied Nummer 250 gesungen. Dort heißt es in der zweiten Strophe, dass wir uns oft beschweren warum die Kirchen leer sind und es wenig echte Christen gibt, aber selten was daraus machen und selbst die Initiative ergreifen, was aber eigentlich unser Auftrag ist. Das hat mich direkt angesprochen und weiter ermutigt dieses Jahr jetzt zu starten. Der Abschied am Flughafen war dann jedoch doch nicht ganz so einfach. Es kommt einem dann plötzlich doch unglaublich lang vor dass man die Menschen die man liebt ein Jahr nicht mehr sieht. Und als ich dann durch das Check in durch bin und wirklich komplett auf mich alleine gestellt war, kommt es einem wie eine riesen große Last vor, die einem allen Mut nimmt. Doch ich durfte erfahren, dass Gott auch in solchen Situationen absolut zuverlässig ist. Trotz meinem sehr offensichtlich viel zu großen und auch zu schweren Handgepäck musste ich nichts erklären oder zusätzlich zahlen und wurde einfach durchgewunken.

Im Flugzeug selber hat er mir dann eine junge Costa Ricanerin als Sitznachberin geschenkt. Wir haben uns super verstanden und uns sehr viel unterhalten. Sie war total offen und hat gleich den ganzen Deutschen (inklusive mir) um sich herum gesagt was wir unbedingt machen müssen. Zum Schluss hat sie sogar gemeint, dass sie mich gerne einlädt und wir zusammen ein Wochenendtrip durch Costa Rica machen können. Es tat so gut jemanden zu haben mit dem man reden kann, und der einen versteht bezüglich des Abschiedsschmerzes.Wir haben zusammen gelacht und zusammen geweint und waren so einfach nicht alleine.
Vor jedem Flug hatten wir eine Sicherheitseinweisung. Die Frau in dem Video hat zum Schluss immer gefragt: „And now, ready to take off?“ und ich dachte in Frankfurt einfach nur NEEEIIINNN I am not ready. Ein Jahr ist zu lang, das neue Land so anders und die Distanz einfach zu weit. Als ich dann noch sämtliche Abschiedsgeschenke gelesen und angeschaut hatte wollte ich wirklich am liebsten zurück. Doch als ich dann San Jose und das komplette Land Costa Rica von oben gesehen habe, mit den vielen Lichtern und allem hat sich diese Gefühl der Angst in pure Vorfreude verwandelt und ich konnte innerlich einfach sagen: ok I am ready, let’s go!
Was ich in dieser ersten Woche hier total neu entdecken durfte, ist einfach Gottes Genialität und Kreativität bezüglich seiner wunderschönen Schöpfung. Ich darf hier mit 8 anderen Mädels in einem kleinen Haus inmitten eines Campus leben, der ein reines Naturparadies ist. Ich hab euch hier mal ein paar Bilder gemacht, die aber nur ein Abbild der Schönheit und der kräftigen Farben sind. Es ist einfach der Hammer! Ich kann nur jedes Mal wenn ich das alles sehe voll staunen sagen: Herr wie wunderbar sind deine Werke!

Wunderbar sind auch die Menschen die ich hier zur Seite gestellt bekommen habe. Es ist total witzig, da hier die unterschiedlichsten Kulturen. Wir sind ein Mix aus Kanadiern, Amerikanern, Costa Ricaner und Deutschen was echt interessant ist, da zum Beispiel beim Essen ein riesen Sprachenmix herrscht und es bei der Englischen Sprache doch gewaltige Unterschiede in der Aussprache gibt. Alle Ansagen oder ähnliches werden erst auf Spanisch und dann auf Englisch gehalten, um uns langsam an das Spanisch zu gewöhnen, da doch einige von uns noch quasi kein Spanisch können (Inklusive mir). Aber wir tun unser Bestes um das zu ändern und sind wirklich sehr bemüht in unseren Spanischstunden, obwohl wir unsere lieben Lehrerin mit unseren Anfängerfehlern und unserem steten erproben des rollenden R (was niemand so richtig glücken will) doch manchmal zur Verzweiflung bringen. Das coole hier in Portantorchas ist, dass man alles praktisch umsetzt. Wenn wir also nun gelernt haben wie man sich auf Spanisch begrüßt und ein bisschen austauscht, geht es heute Nachmittag auf die Straße, wo wir das Erlernte gleich mal testen können. Dasselbe gilt auch für den Bibelschul Unterricht. Wir hatten eine Einheit zum Thema: Ihr sollt einander dienen. Mittags war es dann an uns praktische Arbeit zu verrichten wie Bäume schneiden, putzen etc.
Was ich hier auch so beindruckend finde ist, dass die Mitarbeiter hier mit uns auf dem Campus leben und wir jederzeit zu jedem kommen dürfen. Es geht sogar so weit, dass die Mitarbeiter ihrer Arbeit liegenlassen wenn wir mit Problemen jeglicher Art kommen. Es ist schön zu wissen dass man Menschen hat bei denen man willkommen ist und die sich wirklich Zeit für einen nehmen. Dadurch, dass wir hier dann alle zusammen leben, fühlt es sich an wie eine große Familie.
Viele Liebe Grüße aus Costa Rica, Eure Jana
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