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El Cisne


Letzten Freitag hat ein Missionar mit mir und zwei anderen Kurzzeitlern einen Ausflug nach El Cisne gemacht. Ein must do wenn man hier Missionar sein will, wie uns gesagt wurde.

Wie ich ja schon einmal geschrieben habe, ist die Region hier sehr katholisch geprägt. Jedoch ist es kein Katholizismus wie wir es von Deutschland kennen. Die Menschen hier haben sehr viel von ihrem Ursprünglichen Naturglauben mit dem christlich katholischen Glauben vermischt und bei vielem einfach nur den Namen verändert, so dass es zwar katholisch klingt aber eigentlich noch total naturreligiös geprägt ist.

Der Heiligenkult spielt daher eine große Rolle für die Menschen hier und jede Region hat sozusagen ihren Hauptheiligen. In unserer Region ist das die Jungfrau von El Cisne. Es ist eigentlich eine Marienfigur, jedoch hat diese Jungfrau eine eigene Persönlichkeit und wird als eigenständiger Charakter gesehen. Für die Menschen hier hat diese Puppe Kraft und die meisten gehen davon aus dass sie wirklich lebt oder zumindest Macht hat, um in das Leben von Menschen einzugreifen. So werden ihr zum Beispiel viele Wunder und Heilungen zugesprochen. Der Legende nach ist die Jungfrau im Dorf El Cisne einem Ureinwohner Mädchen erschienen und hat daraufhin ein Wunder vollbracht. Daher ist das Dorf El Cisne nun zum Pilgerort vieler Katholiken geworden, die täglich den weiten Marsch auf sich nehmen um die Jungfrau anzubeten.

Das Dorf selbst, ist sehr ärmlich, hat aber eine riesige weiße Basilika in der Mitte. Für mich war es zunächst einmal schockierend eben diesen Kontrast zu sehen. Das ärmliche Dorf mit Menschen die in Hütten Leben und dann die riesige prunkvolle Kirche in der Mitte.

Als wir ankamen, war gerade eine Messe und die Kirche war bis zum letzten Platz belegt, daher haben wir zunächst das Museum besucht. Das Museum bestand hauptsächlich aus Geschenken die Menschen der Jungfrau dargebracht haben, um sie zu verehren, um ihr zu danken oder um ihre Gust zu gewinnen. Die Puppe hat über 2000 verschiedene Kleider und wahrscheinlich noch nie zweimal dasselbe angehabt. Alle möglichen Firmen und Unternehmen haben Geschenke gespendet um den Schutz der Jungfrau zu erlangen. Außerdem gab es viele kleine Geschenke aus Gold und Silber die Menschen gebracht haben, die anscheinend durch die Jungfrau geheilt wurden. Es war echt krass zu sehen wie viel Macht die Menschen dieser Puppe zusprechen.

Als wir danach in die eigentliche Kirche gegangen sind und die Puppe gesehen haben, war ich persönlich etwas enttäuscht, da sie hoch oben im Altar in einer Vitrine stand und man sie somit gar nicht sehen konnte. Wenn man außerdem auch überhaupt nicht sehen konnte, ist der kleine Jesus den sie auf dem Arm hält. Allgemein wird hier Jesus immer mehr als kleines süßes Kind oder sterbend am Kreuz dargestellt. Also nichts von wegen Macht, Retter und König.

Trotz all dem Schock war es gut diesen Ort besucht zu haben und auch zu sehen wie Missionare trotz aller Ablehnung die von der katholischen Kirche kommt immer wieder die Chance bekommen in El Cisne zu arbeiten und die frohe Botschaft weiterzusagen. So hat zum Beispiel ein Missionar die Chance bekommen als englisch Lehrer an der katholischen Schule die mit der Kirche eng verknüpft ist zu unterrichten und konnte am Ende sogar Bibeln austeilen und ein Camp veranstalten. Gott ist definitiv am Wirken!


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