Wochenende der Kontraste
- janapfeifle
- 16. Aug. 2016
- 3 Min. Lesezeit
Letztes Wochenende war unser erstes freies Wochenende hier und es tat sehr gut nach zwei Wochen strengem Zeitplan mit verpflichtendem Programm mal wieder selbst aussuchen zu können, was man machen möchte.
Freitagabend haben wir den Wochenendbeginn mit einem Lagerfeuer auf dem Campus gefeiert. Es hat uns als Gruppe nochmal sehr zusammengeschweißt und es war einfach total schön mit Singen am Feuer und Marshmellows.
Samstag waren wir den Tag über in San Jose Downtown. Im Zentrum angekommen war ich dann erstmal einfach überfordert. Es waren so viele neue Eindrücke auf einmal..

DER GERUCH... in San Jose riecht es einfach jeden Meter anders. Mal gut mal weniger angenehm, aber es ist ein ständiger Wechsel, was in meiner Nase ein ziemliches Geruchschaos hervorgerufen hat.

DIE MENSCHEN.. Es sind einfach viele, viele Menschen und man muss sich überall durchdrücken. Überall sind Straßenverkäufer, die sich gegenseitig in Grund und Boden rufen und allgemein geht es sehr lebhaft zu. In der Stadt sieht man sehr unterschiedliche Menschen von Bettlern bis schick gekleideten Businessmenschen ist alles dabei.
Was die Straßenatmosphäre definitiv

auch lauter und lebhafter macht, sind die Straßenmusiker. Ich war einfach nur erstaunt, aus was man sich alles ein Instrument basteln kann! Und hier ist es dann nicht so, dass man nur Musik spielt. Es wird natürlich auch dazu getanzt, einfach so mitten auf der Straße.
EINKAUFEN.. Es war sehr interessant, da wir zuerst in eine Markthalle gegangen sind. Da war vielleicht was los. Da war selbst ich, die eigentlich Menschen wirklich mag und auch kein Problem mit der Enge habe ein bisschen überfordert. Viele Menschen, Mini Stände mit den unterschiedlichsten Produkten, Verkäufer die einfach auf dich einreden, dazwischen verschiedenste Musik und Straßenkünstler, die ihre Show machen und so viele Abbiegungen, dass man sich wie im Labyrinth fühlt. Wenn man dann raus auf die Straße geht, hört man aus jedem Laden laute Musik. Es ist jedoch nicht so wie bei uns in Deutschland, dass einfach Musik abgespielt wird. Hier hat jeder Laden seinen eigenen Dj der Musik macht und gleichzeitig Ansagen und Werbung für die Produkte ausruft.

ESSEN.. Wir haben in einem kleinen typischen costa-ricanischen Restaurant gegessen. Das Essen (Reis und Bohnen mit Fleisch, was es hier morgens, mittags und abends gibt) war wirklich richtig gut. Als man dann aber in die Küche geschaut hat und gesehen hat, dass der Spüler alles von Hand in einem Becken mit einem Schwamm wäscht, muss man als Deutsche doch erst mal schlucken..

Sonntag war dann eher ein ruhiger Tag. Morgens hab ich meinen ersten Gottesdienst hier besucht. Wir sind in eine eher moderne Kirche gegangen und es tat sehr gut Lobpreis zu machen, auch wenn es auf Spanisch war und man daher eher raten musste was man singt. Die Predigt wurde in dem Gottesdienst per Kopfhörer auf Englisch übersetzt was wirklich sehr hilfreich war. Mittags haben wir dann geschlagene 3 Stunden im MC Donald verbracht, da das hier der einzige Ort ist, wo wir fries WLAN für das Handy haben. Das muss natürlich ausgenutzt werden! Am Ende sah dass dann so aus, dass wir alle in verschiedenen Ecken des MC Donald verteilt waren, jeder mit Kopfhörern und Handy, mit den Menschen zu Hause skypend und einem MC Flurry vor sich, der mehr als Aufenthaltsberechtigung da stand.
Montag war hier in Costa Rica Muttertag und wir haben den Tag für einen Ausflug zu einem Wasserfall genutzt. Unser Leiter hier meinte wir sollen keine hohen Erwartungen haben es sei nicht so spektakulär. Damit hat er haushoch untertrieben!!!! Es war einfach nur unbeschreiblich. Mit welcher Power das Wasser den Hang hinabschießt-unglaublich! Der Wasserfall war über mehrere Stufen aufgebaut und wir wollten den Ursprung sehen. Also hieß es klettern! Ich habe das davor noch nie gemacht so richtig am Fels oder am Hang im Urwald als einziger Halt Linanen und Wurzeln, ohne Sicherung und unter sich den Abgrund. But no risc no fun! Es war eine so unglaublich coole Erfahrung, weil man wirklich komplett im Dschungel war, ab von jedem Weg und einfach auf sich und sein
Kraft und Fähigkeit gestellt war. Es hat sich dann als wir oben waren absolut gelohnt-es war wunderschön!


Wir sind zum Wasserfall gewandert und auf dem Weg hat man dann auch mal die andere Seite von Costa Rica gesehen. Arme Menschen die in Hütten aus Blech in den Bergen dort leben. Es war für mich unvorstellbar, dass man in diesen Hütten, die zum Teil nicht mal einen Boden haben leben kann. Überall auf der Straße sind freie Tiere und Straßenhunde. Da merkt man doch einmal deutlich, dass hier die Spanne zwischen arm und reich viel größer ist und hier eine Art von Armut mit Leben am Existenzminimum herrscht, die man in Deutschland einfach nicht kennt.
Insgesamt kann man sagen, dass ich dieses Wochenende die beiden Extreme Costa Ricas direkt nacheinander gesehen habe. Absolut westlich angehauchtes Großstadtfeeling und auf der anderen Seite pure Armut auf dem Land.
Liebe Grüße, Jana
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