My day of silence and fasting
- janapfeifle
- 9. Okt. 2016
- 3 Min. Lesezeit

Eine unserer Unterrichtseinheiten hier heißt spiritual disciplines . Spiritual disciplines, sind Methoden oder Dinge, die wir als Christin tun und tun sollen um unsere Beziehung mit Jesus zu pflegen und wachsen zu lassen. Neben Gebet, Lobpreis, Bibellesen etc. gehört auch Stille und Fasten zu den spiritual disiplines. Ich habe mich davor noch nie wirklich mit diesen beiden Dingen auseinander gesetzt und nachdem wir im Unterricht darüber gesprochen haben und wir unsere spiritual disciplines hier trainieren sollen, habe ich beschlossen einen Tag der Stille und des Fastens zu machen. Für mich hat das bedeutet einen Tag lang nicht zu sprechen und nicht zu essen, sondern nur Wasser zu trinken, jedoch trotzdem Teil der Gemeinschaft hier zu sein.
Zuvor habe ich mir vorgenommen nichts zu erwarten oder irgendwelchen speziellen Pläne zu machen, sondern einfach einen Tag in Abhängigkeit von Gott zu leben.
Der Tag verlief anfangs wirklich sehr gut. Es war zwar komisch und man musste sich zuerst daran gewöhnen nicht sprechen zu dürfen, aber es war umso schöner mehr zuhören zu können und sich darauf zu fokussieren was die Menschen sagen und auch wie sie sich verhalten.
Das erste Hindernis kam dann im Gottesdienst während der Lobpreis zeit. Die meisten von euch wissen ja, wie gerne ich singe und dass Lobpreis der Weg ist, wie ich Gott am besten spüren und erleben kann. An diesem Tag musste ich jedoch still sitzen, während die anderen um mich herum Gott anbeteten. Das war anfangs wirklich sehr hart und frustrieren, doch mit der Zeit wurde es besser, da ich lernen durfte, dass ich keine Laute brauche um Gott zu loben. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben verstanden was es bedeutet Gott mit dem Herzen zu loben und zu preisen. Wenn man die Texte im Herzen mitsingt und spricht, hat das nochmal eine viel tiefere Bedeutung, da man mehr über die Texte nachdenkt und es mehr verinnerlicht was man singt.
Mittags hatte ich dann wirklich eine sehr schwere Zeit. Die Stille hat mir nicht so zu schaffen gemacht, eher im Gegenteil da ich so viel mehr mit Gott geredet hat weil ich ja mit niemand anderem reden konnte. Dadurch konnte ich den ganzen Tag mehr auf ihn fokussiert bleiben. Jedoch machte mir der Hunger und die daraus folgende Frustration zu schaffen. In meinem Tagebuch steht nur: 16:00 Uhr -Ich habe brutalen Hunger, sehe den Sinn dahinter nicht und will einfach nur essen!!!
Ich habe am Ende nicht gegessen und bin froh, dass ich es durchgehalten habe. Mir wurde dadurch doch nochmal bewusst, wie auch meine Laune Einstellung mit meinem körperlichen Wohlbefinden zusammenhängt und wie krass ich auch versucht war einfach ein kleines Schoklädle zu essen. Wahrscheinlich war es besser, dass ich Stille mit fasten kombiniert habe, sonst hätte ich meine schlechte Laune wahrscheinlich an allen anderen hier rausgelassen, so blieb mir jedoch nur das Beten übrig was mich mehr mit Gott verbunden hat.
Während des Abendessens bin ich draußen spazieren gegangen und habe den Tag mit Gott durchgesprochen, was mir neue Motivation und Kraft für den restlichen Abend gab. Abends haben wir dann einen Film geschaut was nochmal eine Herausforderung war, da alle um einen rum Popcorn gegessen haben und der Film auch noch, wie kann es anders sein über eine Familie war, die ein Restaurant aufbaut.
Am Ende des Tages bin ich dann stolz zu Bett gegangen, weil ich es durchgehalten habe. Abschließend lässt sich sagen, dass die Stille ein echter Segen für mich war und ich dadurch meinen Fokus neu setzten konnte, mein Umfeld viel intensiver wahrgenommen habe und viel mehr Gott als meinen Gesprächspartner in Anspruch genommen habe. Das Fasten konnte ich jedoch noch nicht so ganz für mich entdecken. Ich sehe die positiven Aspekte die ich auch erleben durfte aber ich muss mich definitiv noch mehr damit beschäftigen, bevor ich es ein nächstes Mal versuche.
Ich möchte euch jedoch alle ermutigen auch einmal so ein Projekt zu starten und es auszuprobieren. Ihr dürft gespannt sein was Gott für euch vorbereitet hat und wie es euch damit geht. Für mich war es definitiv eine sehr wertvolle Erfahrung.
Liebe Grüße aus Costa Rica,
Eure Jana
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